"Profi wird Pate" - Thomas Krämer mit dabei


10. November 2023

"Profi wird Pate" - FV-Schiri Thomas Krämer mit dabei


Für Thomas Krämer stand am Mittwochabend eigentlich ein Routine-Einsatz auf dem Programm: Er war als Referee bei der Kreisliga D-Partie TV Herkenrath III gegen die SG Agathaberg II angesetzt worden. Für den 33-Jährigen, der im vergangenen Sommer den Lehrgang für Neulinge erfolgreich absolviert hatte, war es zwar erst das vierte Spiel im Schiri-Dress, doch in der Rolle fühlt er sich pudelwohl. „Das Pfeifen macht mir großen Spaß“, so der Unparteiische.

 

Die Begegnung am Braunsberg in Herkenrath war indes alles andere als alltäglich, denn Krämer bekam namhafte Unterstützung: Im Rahmen der Aktion „Profi wird Pate“ wurde er von Bundesliga-Schiri-Assistent Frederick Assmuth begleitet. Bereits anderthalb Stunden vor dem Anpfiff trafen sich die beiden, um sich auf das Match einzustimmen. „Hi Thomas, du kannst ruhig Freddi sagen”, sagt der 45-Jährige, dessen Karriere - quasi um die Ecke – beim SV Refrath begann. Für den Verein ist er bis heute aktiv.

 

Im Vorfeld kontrolliert das Duo gemeinsam den Platz und die Spielerpässe. Krämer läuft sich auch noch warm. „Das mache ich immer, auch auf Kreisebene. So kommt man auch schon mal mit den Spielern in Kontakt”, sagt er. Assmuth, der seine Schiri-Prüfung 1992 ablegte, hebt den Daumen: „So kann man schon mal direkt das Eis brechen, noch vor dem Anpfiff.“


Es herrscht Dauerregen, besondere Vorkommnisse gibt es in der ersten Halbzeit keine. In der Pause erhält Krämer, der für den FV Wiehl pfeift, ein Feedback von seinem Paten - mit Verbesserungstipps, aber auch einem großen Lob. „Thomas kann noch etwas lauter pfeifen und die Pfiffe variieren”, so Assmuth. „Aber insgesamt merkt man kaum an, dass es erst das vierte Spiel ist. So wie er pfeift, wirkt das, als hätte er schon ein paar Jahre Erfahrung.”     

 

Im zweiten Durchgang wendet Krämer die Hinweise Assmuths direkt an, das Spiel läuft weiterhin in ruhigen Bahnen. Der 33-Jährige spricht den Hausherren einen Strafstoß zu, mit dem 2:1 ist der 0:1-Rückstand endgültig gedreht. „Das war ein klarer Elfmeter. Es hat sich auch keiner beschwert“, so der Schiedsrichter. Kurz vor Schluss gelingt Herkenrath mit dem dritten Treffer die Entscheidung.


Der Reichshofer kickt für die 4. Mannschaft des FV Wiehl in der Kreisliga D. Schiedsrichter werden in der niedrigsten Spielklasse in der Regel nicht eingesetzt, das Gastteam muss den Spielleiter stellen. Nach Rücksprache mit der Vereinsführung entschloss sich Krämer dazu, am Lehrgang teilzunehmen – und hat offenbar eine neue Berufung gefunden. „Mein Ziel ist, irgendwann auf Verbandsebene zu pfeifen“, sagt er.           

 

Zuspruch bekam er dabei auch von Assmuth: „In zwei Jahren mache ich wahrscheinlich meinen Platz in der Bundesliga frei. Das wird für Thomas vielleicht etwas knapp, aber ich bin mir sicher, er wird seinen Weg gehen.” Am kommenden Sonntag wartet auf Krämer allerdings erstmal wieder der „Alltag“ in der Kreisliga C. Dort wird er das Kellerduell BSV Bielstein II – SSV Wildbergerhütte-Odenspiel II leiten. Vom Abend mit seinem prominenten Paten war er begeistert. „Dieser Tag bringt mich total weiter. Bis auf das Wetter war alles super.“

 

Informationen zu den Terminen der Schiri-Lehrgänge bietet der Fußball-Verband Mittelrhein hier.


Fotos: (c) Thomas Krämer - Artikel: (c) Oberberg-Aktuell.de


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